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Als Neugeborenen bezeichnet man ein Kind in den ersten 8-10 Tagen solange der Nabel nicht vollständig abgeheilt ist. Die Nabelwunde muss sehr sorgfältig behandelt werden. Man bedecke sie mit einem freien Verbandmull oder mit sauber gebügelten Leinenläppchen und lege darüber etwas Watte und halte diese mit einer Nabelbinde fest. Vor dem Anlegen des Verbandes reinige man die Hände gründlich unter heißem Wasser, Seife und Bürste. Jede Unsauberkeit beim Verbinden des Nabels kann zu schweren Nabelentzündungen führen. Die ersten Anzeigen sind Rötung und Schwellen des Nabels. Man ziehe sofort einen Arzt hinzu und mache bis zu dessen Eintreffen Umschläge mit essigsaurer Tonerde, 1 EL auf ¼ l abgekochtes Wasser. Bei Nabelbrüchen, die vom Arzt festgestellt werden müssen, lege man einen Kreuzverband von Pflaster an. Beim Wechseln des Verbandes reiße man das Pflaster rasch ab und wasche mit Benzin ab. Die Augen des Neugeborene müssen besonders sorgfältig behandelt werden. Zeigt sich in den ersten Tagen eine geringe Rötung und Schwellung des Augenlides und eine flockig weiße Absonderung des Auges, so rufe man unverzüglich den Arzt. Bis zu dessen Eintreffen kühle man mit Borwasserumschlägen, die alle 5 Minuten erneuert werden. Schwellen die Brustdrüsen an, so reibe man mit Öl ein, bedecke sie mit Watte und schütze sie vor Druck und Reibung. Das Ausdrücken derselben ist verwerflich und führt zu Entzündungen. Die Haut des Neugeborenen ist stark gerötet. Nach wenigen Tagen tritt häufig Gelbfärbung ein, was aber gar nichts zu sagen haben muss. Das Schielen der Neugeborenen ist jedenfalls ungefährlich. Das Normalgewicht beträgt 6-7 Pfund, die Länge 50 cm. In den ersten Tagen tritt meist eine geringe Gewichtsabnahme ein. Das Neugeborene scheidet in der ersten Tagen eine schwärzlichen Masse aus. Der Schädel des Neugeborenen weißt zwei Knochenlücken auf, die Fontanellen, die vor Druck und Stoß geschützt werden müssen.